Bitte haben Sie etwas Geduld beim Laden der Seite. Da Sie im Internet die Ware nicht anfassen und begutachten können, möchte ich sie Ihnen mit möglichst aussagekräftigen Texten und Bildern beschreiben. Ihre Geduld wird belohnt werden. Lesen Sie die Texte aufmerksam durch, das erspart Ärger und Enttäuschung auf beiden Seiten. Beachten Sie bitte auch die AGB.
Im Jahre 1888 fand die internationale Gewerbeausstellung in Barcelona statt. Zu diesem Anlass traf sich dort alles, was Rang und Namen hatte, auch die großen Uhrenfabrikanten aus Deutschland.
Einige Uhren, die dort vorgestellt wurden, errangen Weltruhm, gingen aber nur in begtenzter Stückzahl in Serie, oder überhaupt nicht. Eine exklusive Uhr von Lenzkirch ging als Barcelona Pendule in die Geschichte ein. Die anderen Fabrikanten geizten aber auch nicht mit Prunk und technischer Raffinesse. So zeigte Gustav Becker eine große prächtige und sehr außergewöhnliche Stutzuhr, Carl Werner präsentierte einen Regulator mit Kalendarium, Zentralsekunde und echtem 4/4 Schlag. Diese Uhr schlug mit verschieden großen Hämmerchen auf verschieden große Gongspiralen, wobei der Stundenschlag mit dem dicksten Hämmcherchen auf die dickste Gongspirale erfolgte.
Furtwängler wartete mit dieser Uhr auf, die mein Opa Zeit seines Lebens gesucht hat. Er besaß Unterlagen von eben dieser Gewerbeausstellung, etwas, das man heute Flyer nennt. Ob diese Uhr in Serie ging, oder ein Einzelstück blieb, weiß man nicht genau.
Wenn, dann blieb sie wohl nur einer sehr illustren Gesellschaft vorbehalten, denn so etwas konnte sich damals kaum jemand leisten. Manche Uhren wurden genau deshalb auch nur auf Bestellung gefertigt. So selten sind sie auch heute. Hinzu kommt, dass vieles den Zahn der Zeit nicht überstanden hat oder während der beiden Weltkriege zerstört wurde.
Diese Uhr erfreut sich bester Gesundheit. Schaut man sich das Gehäuse an, wird man von der Pracht fast erschlagen, denn überall finden sich Details, in Form von Fabelwesen, stilisierten Objekten und Verzierungen, die aber sehr stimmig die Gehäuseform betonen und unterstreichen.
Es wurde nicht wahllos etwas auf das Holz geklatscht, wie man das manchmal bei ebay sieht, wenn von Hobbybastlern Stilrichtungen wahllos durchander gewürfelt werden, um aus einem 0815 Freischwinger eine blink blink Uhr zu machen, um sie dann zu horrenden, maßlos übertriebenen Preisen zu verkaufen.
Diese Uhren sind das Geld nicht wert, denn es ist overdresste Massenware, Maultiere in Pferdegeschirren. Innen findet man dann lächerlicher Weise P42 Gustav Becker Massenuhrwerke, zumeist verdreckt, weil diese Bastler keine Ahnung von der Materie haben.
Lenzkirch, Furtwängler, Carl Werner und auch Gustav Becker wußten aber genau, was sie taten, denn ausgesucht schönes Holz traf auf hochwertige Bronze, die dann zum Teil vergoldet oder poliert wurde. Nicht nur das, einigen Uhrenentwürfen lagen auch Themen zugrunde. So bedienten Hersteller sich bei der Weltliteratur, bei Märchen und Fabeln, um außergewöhnliche Gehäuse zu kreieren.
Ihre Gesundheit hat die hier gezeigte Uhr ihrer hohen Qualität zu verdanken. Das betrifft vor allem das gewählte Holz, denn Eiche ist überaus langlebig, verwindungsarm und formbeständig.
Außerdem wurde dieses offenporige Holz anders gefasst, es war immer seidenmatt, statt unter einer geschlossenen Schellack Oberfläche, denn die matte Oberfläche macht das offenporige Holz erst lebendig. Dabei ist das Holz nicht sehr dunkel geworden, sondern schön patiniert, ohne schmutzig zu sein. Gleiches gilt für die Bronzeapplikationen, die durch die lange Lebenszeit der Uhr eine goldene Patina erworben haben.
Es wäre eine Sünde, diese Patina durch Reinigungsaktionen zu zerstören, denn die Uhr hat weit über 100 Jahre dafür gebraucht, eine so schöne antike Aura zustande zu bringen.
Also wurden die Applikationen nur auf den erhabenen Stellen trocken poliert, so wie das mal gedacht war. Diese erhabenen Stellen glänzen wieder und verleihen der Uhr ihre Pracht, ganz unterschiedlich, je nach Lichteinfall oder Beleuchtung.
Da eine Uhr aber nicht nur aus dem Gehäuse besteht, wurde dem Herz der Uhr, dem Uhrwerk, die größtmögliche Aufmerksamkeit beschert. Denn sie lebt, so lange sie ihre Funktion erfüllt.
Das Uhrwerk ist so gediegen und außergewöhnlich wie das Gehäuse. Wir haben es hier nicht mit einem Federzug Werk, sondern mit einem Gewichtsantrieb zu tun.
Das Werk hat Standuhr Qualität. Nicht nur optisch, sondern auch akustisch. Das Räderwerk läuft zwischen sehr dicken Messingplatinen. Die Zahnräder laufen auf dicken Volltrieben aus Stahl, eine Graham Hemmung sorgt für hohe Präzision.
Der Antrieb erfolgt durch zwei schwere, reich verzierte Gewichte, die an stabilen schweren Ketten hängen. Die Gewichtshülsen sind aus Bronze, die Gewichte sind mit Blei gefüllt. Beide Gewichte sind makellos erhalten geblieben.
Zu den besonderen Merkmalen gehört das handbemalte schwere Bronze Zifferblatt und das Messingpendel, das künstlich patiniert wurde, um den Kontrast zu dem fliegenden dreidimensionalen Vogel herzustellen, der sich auf der Pendellinse befindet. Das Pendel schwingt vor einem polierten Messingblech, das wie ein Spiegel wirkt. Das ist aber noch nicht alles. Die Uhr schlägt halbstündlich und der Schlag ist so eindrucksvoll wie die ganze Uhr. Das tat sie einige Jahre nicht mehr, da man irgendwann die Gongspirale ausgetauscht und durch eine Standard Schwarzwald Spirale mit Blechhalterung ersetzt hatte. Diese passte überhaupt nicht zu dem Schlaghämmerchen und konnte das prächtige Resonanzgehäuse nicht nutzen.
Nach Entfernen dieses Ersatzteiles zeigte sich anhand der Löcher im Holz der hinteren Türe, was dort mal gewesen ist. Ein massiver Klangkörper, an dem eine dickere Gongspirale befestigt war. Beides hat Spuren hinterlassen und konnte deshalb wiederhergestellt werden.
Damit zeigte sich nun auch der Sinn des außergewöhnlichen Schlaghammers. Dieser ist über 1 cm dick, 2 cm lang, rechteckig und ganz mit Leder ausgefüllt. Schlägt dieser nun auf die Spirale, entsteht durch die Resonanz des Gehäuses ein sehr dunkler Ton und durch den Klangkörper ein unglaublich schöner Nachhall des Stundenschlags. Damit klingt die Uhr beim Schlagen ähnlich wie eine Standuhr. Der Schlag ist nicht abstellbar, es sei denn, man hängt das Gewicht aus.
Das Uhrwerk und die Ketten wurden sorgfältig gereinigt. Die Gewichte wurden, wie die Applikationen, nur an den erhabenen Stellen poliert. Die Patina blieb unangetastet.
Professionelle Uhrenreinigung wird leider oft vernachlässigt, weil man denkt, es sei alles in Ordnung, weil die Uhren noch laufen. Warum das nicht so ist und oft zur Zerstörung der Uhrwerke führt, können Sie hier nachlesen. “Nachsehen und Ölen” hat übrigens mit professioneller Pflege wenig zu tun. Sie sollten die Uhrenreinigung nach Ablaufen einer gewissen Zeitspanne im Interesse des Werterhaltes auf keinen Fall versäumen. 10 Jahre stellen die absolute Grenze dar, meine eigenen Uhren werden alle 5 Jahre gewartet.
Größe inkl. aller Aufbauten und Zierteile ca: 102 x 50 x 22 (H x B x T in cm)
Gehäuse: Eiche, massiv .
Uhrwerk: Schweres Vollplatinen Uhrwerk mit Volltrieben, Schloßscheibe, Graham Hemmung, Schlag auf Gongspirale mit Tonverstärkung.
Antrieb: Gewichtsantrieb mittels zweier Gewichte und Kettenzug
Zifferblatt: Bronze, handbemalt.
Pendel: Messing, mit Bronze Applikation
Zugang zum Werk: Hintere Türe mit Riegel, nach vorne ausziehbarer Schub
1836 gründete Lorenz Furtwängler die "Lorenz Furtwängeler Uhrenfabrik" (LFS). Seine Söhne Theophil, Hektor, Oskar und Adolf wurden ebenfalls Uhrmacher, worauf die Firma 1868 in "Uhrenfabrik Lorenz Furtwängler & Söhne" umbenannt wurde.
Aus einer kleinen Werkstatt entwickelte sich in wenigen Jahren eine Fabrik mit Wasser- und Dampfmaschinenenergie. Einen guten Namen machte sich die Firma durch ihre hochwertige Qualitätsarbeit. Ihre Uhren zeichneten sich durch besonders dicke Messingplatinen und feinste Werkverarbeitung aus.
Hauptsächlich wurden Stutzuhren, Wanduhren und Bodenstanduhren fabriziert, die Dank ihrer soliden Konstruktion noch heute wegen ihrer hohen Präzision und technischen Perfektion sehr beliebt und begehrt sind. Uhren von LFS sind qualitativ so hochwertig wie die weltberühmten Uhren der Uhrenfabrik Lenzkirch.
1900 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, Lorenz Furtwängler & Söhne AG. Vier Jahre später fand eine erneute Umbenennung statt: Uhrenfabrik vorm. Lorenz Furtwängler & Söhne AG Furtwangen.
Leider geriet das Unternehmen vom Beginn des ersten Weltkrieges an immer mehr in Schwierigkeiten. Die hochwertigen Uhren fanden gegenüber den Billigprodukten keinen genügenden Absatz mehr. Auch die Übernahme anderer Fabrikationszweige wie z.B. Schreibmaschinen, Bürostempel usw. konnten den Untergang nicht aufhalten. Im Jahr der Weltwirtschaftskrise 1929 ging das Unternehmen in Konkurs.
Sorry, hier war ein Schreibfehler. Dieser rare Freischwinger kostet 11.899 € inkl. MwSt. zuzüglich Versand- und Verpackung. Der Preis ist nicht verhandelbar.
Die Uhr wird nicht im Internet Shop angeboten, da sie in einer großen Holzkiste verschickt, oder abgeholt werden muss. Beachten Sie bitte den Artikelstandort! Fragen sie mich!
Klicken sie auf die Kutsche, um in den Shop zu gelangen, oder bestellen Sie per E-Mail.
Keine Polituren, nur leichtes Abstauben, das Zifferblatt möglichst nicht mit den Fingern berühren.
Alle meine Uhren kommen mit ausführlicher Pflege- und Bedienungsanleitung, Firmengeschichte, Schlüssel.
Bedenken Sie bitte, dass die ältesten dieser Uhren über 140 Jahre alt sind. Alle Antiquitäten unterliegen dem natürlichen Alterungsprozess. Dies kann sich dadurch äußern, dass Holz verzogen ist, das es Wurmlöcher gibt, oder feinste Haarrisse in Zifferblättern.
Lünetten oder Pendellinsen können leichte Dellen haben. Diese Dinge muß man hinnehmen, sie mindern nicht den Wert.
Alle Mängel, die die Gebrauchsfähigkeit stören oder die Optik negativ beeinflussen, werden beseitigt, sofern das möglich ist.
Hier ist aber immer ein Kompromiß zu finden, um den Wert zu erhalten. Überrestaurierte Antiquitäten besitzen keinen Reiz mehr und sind wertlos.
Konstruktive Mängel der Werke müssen hingenommen werden, da es nicht zur Aufgabe der Restaurierung gehört, eine Antiquität zu verbessern. (Trifft hier nicht zu!)
Zu Konstruktionsmängeln zählen u. a. ungünstig geformte Triebstirnseiten, horizontal stehende Spindelräder sowie große und flache Ölsenkungen und vieles mehr. (Trifft hier nicht zu!)
[ ] Berlin (Hauptwerkstatt)
[X] 23730 Neustadt / Ostholstein
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Die Lieferzeit beträgt bis zu 2 Wochen , da nur abgelaufene Uhren verschickt werden. Kurz vor dem Einpacken wird das Werk noch einmal durchgesehen. Dies ist wegen der angebotenen Garantie erforderlich.
Wider Erwarten auftretende Reparaturarbeiten am verkauften Uhrwerk innerhalb des ersten Jahres gehen zu meinen Lasten.
Die Gewährleistung erstreckt sich nicht auf Verschleißteile wie Federn, etc.. Diese Kosten müssen Sie übernehmen. Das Auswechseln ist während der Garantiezeit kostenlos! Die Versandkosten dazu trägt der Käufer. Beachten Sie bitte die Bedingungen zur Garantie in meinen AGB.
Ein automobiler Scheunenfund kann weder am Straßenverkehr teilnehmen, noch wird er Schönheitspreise gewinnen. Ein Dachbodenfund wird erst dann die Zeit zuverlässig anzeigen und ein Schmuckstück Ihrer Wohnung sein, wenn er fachmännisch restauriert worden ist. Uhren, die Sie bei mir erwerben, bringen diese Qualitäten mit. Als gewerblicher Händler bin ich verpflichtet, nach dem Fernabsatzgesetz eine Gewährleistung auf über 100-jährige Uhrwerke zu geben. Davor drücke ich mich nicht, indem ich wie einige andere Gewerbliche als Privatperson auftrete.Der Uhrenkauf soll beiden Parteien Spaß und Freude bereiten. Ihnen als Käufer sichere ich eine Gewährleistung von 1 Jahr zu und liefere alle Uhren mit ausführlicher Bedienungsanleitung, vollständig und mit einer Servicenummer für Notfälle aus. Das bedeutet für Sie die Sicherheit, eine Uhr zu erwerben, die nicht nur ihre Aufgabe, die Zeit anzuzeigen, zuverlässig erfüllen wird, sondern darüber hinaus eine Wertanlage für die Zukunft darstellt.
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